Sony a7III – 30-Minuten-Aufnahmelimit umgehen

Die Kameras der Sony Alpha-Serie eignen sich hervorragend als Videokamera. Jedoch gibt es bei vielen Modellen einen Schwachpunkt: die Aufnahme stoppt nach knapp 30 Minuten. Grund dafür ist eine EU-Zollregelung, nach der Fotokameras zollfrei eingeführt werden können, Videokameras mit mehr als 30 Minuten Aufnahmedauer jedoch mit 4,1% besteuert werden.

Ab Werk gibt es keine Möglichkeit, diese Limitierung zu umgehen. Eine Ausnahme bilden einige Modelle, die von Sony explizit für Videofilmer angeboten werden, wie etwa die Sony a7sIII oder die Sony FX3.
Die Sony a7III kann jedoch, ebenso wie einige andere Modelle der Baureihe, durchaus durchgehende Aufnahmen erzeugen – unter Zuhilfenahme eines externen Recorders.

Ohne externen Rekorder bleibt nur, die Aufnahme regelmäßig neuzustarten. Diese Aufgabe lässt sich aber automatisieren!

Dazu benötigt man lediglich einen externen Intervallauslöser, wie etwa diesen:


Man stellt hier eine Intervalldauer von etwas mehr als 30 Minuten ein, und eine Pause von einigen Sekunden. Im Kameramenu muss man jetzt noch unter „Film“ die Option „Film mit Verschluss“ aktivieren. Dies aktiviert die Filmaufnahme durch Drücken des Auslösers. Nun startet man am Intervallauslöser die Aufnahme. Nach Ablauf des Aufnahmelimits stoppt die Aufnahme automatisch, wird jedoch nach einigen Sekunden vom Intervallauslöser automatisch wieder gestartet. Dabei muss man natürlich weiterhin die Temperatur im Auge behalten, da die Kamera bei langen Aufnahmen überhitzen kann.

Hier habe ich meine Sony A7III gekauft.

Bei älteren Sony-Kameras wie der a7s (1. Gen.) oder der a7rII lässt sich auch der nachfolgende Hack anwenden:

30-Minuten-Aufnahmelimit bei älteren Sony a-Kameras umgehen (1. & 2. Generation)

Abhilfe schafft nun eine kleine App, die auf der Kamera installiert wird und die Aufnahmelimitierung aufhebt. Da die Sony a7 werkseitig nur Apps aus dem Sony Play Store beziehen kann, muß zunächst eine Browser-Erweiterung installiert werden, die wiederum diese Einschränkung aufhebt.

Warum braucht man überhaupt längere Aufnahmezeiten als 30 Minuten?

Wer nur szenische Aufnahmen macht, hat mit der Zeitbegrenzung kein Problem. Als Hochzeitsvideograf kommt man jedoch bei der Aufnahme von Trauungen leicht über die 30-Minuten-Grenze. Blöd, wenn ausgerechnet in der kurzen Pause, in der die Aufnahme stoppt, etwas Wichtiges gesagt wird oder ein Musikstück unterbrochen wird. Als Kameramann bediene ich bei einer Hochzeit immer mindestens zwei Kameras. Bei kirchlichen Trauungen oftmals sogar drei oder vier. Diese Kameras sind oft an Stellen versteckt, die während der Trauzeremonie nicht zugänglich sind. Zwar ist es möglich, die Sony a7 durch eine Handy-App fernzusteuern, allerdings steigt der Batterieverbrauch bei Aktivierung der Wifi-Funktion enorm an. Außerdem erleichtert es den Schnitt eines Hochzeitsvideos, wenn alle Kameras durchgängig „rollen“.

Und so geht’s:

Zunächst installiert man das Browser-Plugin unter https://sony-pmca.appspot.com/plugin/install

Danach kann man die Kamera via USB an den Rechner anschließen (vorher den USB-Modus im Kameramenü auf MTP stellen) und unter dieser Adresse die App Open Memories Tweak installieren: https://sony-pmca.appspot.com/plugin/app/com.github.ma1co.openmemories.tweak

Nach erfolgter Installation wird die App einfach im Menü „Applikationen“ der Kamera gestartet und die Aufnahmelimitierung ausgeschaltet. Schon steht dem nächsten Konzertmitschnitt nichts mehr im Weg!

Hinweis: eine Gewährleistung für die korrekte Funktion kann ich natürlich nicht geben. Möglicherweise erlischt der Garantieanspruch durch das Installieren einer nicht offiziell zugelassenen App. Ebenso könnte die Installation möglicherweise eine Umgehung der Zollbestimmungen darstellen.

 

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